Wird von einer Bank oder anderweitig vom Inhaber, Geschäftsführer oder Vorstand eines Verlages/Medienunternehmens ein Gutachten Sanierungsgutachten nach IDW 6 gefordert, dann bestehen meist finanzielle Probleme. Häufig kommt es vor, dass insbesondere Banken als Darlehens- und KK-Kreditgeber befürchten, dass Kredite ganz oder teilweise nicht mehr zurückgeführt werden können.
Durch ein IDW 6-Gutachten wird ermittelt, wie schwerwiegend eine Krise ist und ob und welche Lösungsmöglichkeiten vorhanden sind. Zielsetzung eines Sanierungsgutachtens ist die Beurteilung und Feststellung, ob ein Unternehmen sanierungsfähig und sanierungswürdig ist. Da wir auf Verlage und Medienunternehmen spezialisiert sind, benutzen wir im folgenden Text für Unternehmen den Terminus Verlag/Medienunternehmen.
IDW ist die Abkürzung für Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. Das IDW hat u.a. einen branchenübergreifenden Standard für die Erstellung von Sanierungsgutachten aufgestellt. Damit werden die Anforderungen und Inhalte für IDW 6-Gutachten gemäß der BGH-Rechtsprechung festgelegt.
Es ist eine zweistufige Vorgehensweise vorgesehen:
- Fortbestandsprognose
- Sanierungsgutachten
Fortbestandsprognose
Voraussetzung für die Sanierung ist eine positive Fortbestandsprognose. Im Verlag/Medienunternehmen dürfen also keine Voraussetzungen vorliegen, die einer Fortführung entgegenstehen. Insbesondere muss die Liquidität gesichert sein. D.h. der Verlag/Medienunternehmen darf nicht insolvenzantragspflichtig sein oder sich gar bereits in einer Phase der Insolvenzverschleppung befinden. Weiterhin muss die Sanierungsfähigkeit vorliegen. D.h. der Verlag/Medienunternehmen muss wettbewerbsfähig und (wieder) renditefähig sein. Zum Ende des Prozesses muss der Verlag/Medienunternehmen bez. Eigen- und Fremdkapital im „grünen“ Bereich sein.
IDW 6 – Sanierungsgutachten
Wesentliche Gliederungspunkte sind:
1. Auftrag und Auftragsdurchführung
2. Zusammenfassen wesentlicher Ergebnisse
3. Beschreiben des Unternehmens
3.1 Entwicklung und Unternehmensprofil
3.2 Organisatorische, rechtliche und steuerliche Verhältnisse
3.3 Darstellung der Geschäftsfelder und Produkte
4. Analyse der wirtschaftlichen Situation des Verlages/Medienunternehmen
4.1 Leistungswirtschaftliche Analyse
4.2 Finanzwirtschaftliche Analyse
4.3 Markt- und Wettbewerbs-Analyse
4.4 SWOT-Analyse (Strengths Weaknesses Opportunities Threats)
5. Krisenursachen und Stadium der Krise sowie Ausschluss der Insolvenzreife
6. Strategisches Leitbild und Ableiten von Sanierungsmaßnahmen
6.1 Strategische Marktausrichtung und Leitbild
6.2 Maßnahmen zum Umsetzen des Sanierungskonzepts
7. Integrierte Sanierungsplanung
7.1 Planungssystematik und Annahmen
7.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
7.3 Planungschancen und Planungsrisiken
8. Aussage zur Sanierungsfähigkeit
8.1 Einschätzung der Sanierungsfähigkeit
8.2 Zusammenfassende Schlussbemerkung
Unsere Vorgehensweise bei der Erstellung eines Sanierungsgutachtens
1. Kontaktaufnahme
Sie nehmen Kontakt mit uns auf – wir führen ein (kostenloses) Erstgespräch mit Ihnen per Video-Konferenz oder bei Bedarf persönlich. Wir besprechen mit Ihnen die wesentlichen Punkte und informieren Sie über die Vorgehensweise bzw. den Ablauf.
2. Kostenrahmen – Angebot
Wir möchten, dass Sie Klarheit über die Kosten haben. Ein Sanierungsgutachten ist nicht im Handumdrehen erstellt. Dazu benötigen wir entsprechende Zahlen, Daten, Unterlagen. Wir versuchen Ihnen im Rahmen unseres Erfahrungshorizontes einen Kostenrahmen vorzugeben bzw. idealerweise ein Angebot zu unterbreiten.
Der Kostenrahmen enthält eine Einschätzung – und soweit möglich Festlegung, welcher Zeitaufwand für die Erstellung des Gutachtes notwendig ist. Einen Teil der Zeit werden wir bei Ihnen im Haus verbringen (Basisarbeit, Prüfung von Zahlen, Daten, Unterlagen). Die Erstellung des Gutachtens erfolgt in unseren Räumen. Wir wollen so wenig wie möglich „Wellen“ schlagen.
3. Auftragserteilung
Sie erteilen uns den von uns formulierten Auftrag, der auch einen Zeitrahmen enthält.
4. Start Auftrag
Wir starten gemäß Auftrag mit der
4.1 Analyse der Liquiditätssituation
Damit wird auch für den Inhaber/Geschäftsführer/Vorstand dokumentiert, dass er/sie seinen/ihren rechtlichen Verpflichtungen in Bezug auf Kontroll- und Überwachungspflichten nachkommt. Im Ergebnis wird – im positiven Fall – ausgeschlossen, dass eine Insolvenzantragspflicht besteht. Damit erfolgt eine haftungsrechtliche Entlastung.
4.2 Erstellung Sanierungsgutachten
Im nächsten Schritt wird das Sanierungsgutachten gem. der o.g. Gliederung inkl. eines sehr konkreten Maßnahmenplans erstellt.
Es erfolgt eine Besprechung des Gutachtens mit dem/der Auftraggeber/in
4.3. Übergabe des Sanierungsgutachtens dem/der Auftraggeber/in und ggf. der Bank.
5. Umsetzung – Sanierung
Bis jetzt stehen die Chancen und Möglichkeiten nur auf dem Papier. Erst die Umsetzung zeigt, wie und ob mit der Sanierung die gewünschten Ergebnisse erzielt werden. Theoretisch kann die Umsetzung der Maßnahmen durch den Inhaber/Vorstand/Geschäftsführer erfolgen. Aber hier ist Vorsicht angesagt. Die Erfahrung zeigt, dass die Umsetzung der kritische Faktor ist, der ohne Unterstützung von außen häufig misslingt. Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung nicht nur mit Rat, sondern setzen mit Ihnen gemeinsam die beschlossenen Maßnahmen um und helfen Ihnen dabei, Ihren Verlag/Medienunternehmen wieder in die Spur zu bekommen.
Eulenhof Consulting - Ihre Unternehmensberatung für Restrukturierung & Sanierung
Unser Ziel ist, gemeinsam mit dem/der Auftraggeber/in den Verlag/Medienunternehmen zukunftsfähig zu machen. Und das bedeutet, dass am Ende des Prozesses ein wirtschaftlich gesunder Verlag/Medienunternehmen steht, in dem wieder positive Ergebnisse erwirtschaftet werden.
Restrukturierung von Verlagen und Medienunternehmen
Martin Julius Bock
Unser Beraterteam im Medien- und Verlagswesen ist auf ganzheitliche und systematische Beratung innerhalb der Restrukturierung/Sanierung spezialisiert.
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